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Daten richtig löschen – Wirklich alles sauber?

Man möchte seine alte Festplatte verkaufen und die darauf gespeicherten Daten beseitigen. Doch Formatieren heißt nicht zwangsläufig, dass alles vollständig gelöscht wird. Zu einem großen Problem kann das auch für Medienschaffende werden.

Optische Täuschung

Bei investigativen Journalist*innen können Leben davon abhängen, dass bestimmte Informationen geheim bleiben. Ebenso essentiell ist in der Unternehmenskommunikation die Vermeidung der Verbreitung interner, sensibler Daten. Auf der „Langen Nacht der Wissenschaften“ erklärte Davide Bove, IT-Doktorant an der FAU Erlangen, wie man seinen Speicher richtig bereinigt, damit es nicht zu solchen Leaks kommt.

Um einen Datenträger zur formatieren, braucht es nur wenige Klicks. Wenige Sekunden später ist es auch geschehen. Die meisten Windows-Nutzer übersehen dabei aber die vorausgewählte, schnelle Formatierung. Diese löscht die Metadaten, also den Großteil der Datei, und den optischen Verweis. Die Icons verschwinden und der Speicher scheint wieder frei zu sein. Aber es bleiben einzelne Datenfragmente aus Nullen und Einsen übrig, die sich durch Recover-Anwendungen, wie zum Beispiel „PhotoRec“, wieder zu der ursprünglichen Datei zusammensetzen lassen. Diesen Vorgang nennt man „File Carving“. Um auch den letzten Rest zu beseitigen, gibt es einfache Tricks.

So geht der Daten-Frühjahrsputz richtig

Die simpelste Methode ist das Entfernen des Auswahlhäkchens der Schnellformatierung im Menü. Dadurch wird ein gründlicher Löschvorgang durchgeführt und das Gewissen kann beruhigt sein. Wenn man aber auf Nummer sicher gehen möchte, empfiehlt sich die Open Source Software „Eraser“. Das Programm überschreibt zusätzlich den leeren Speicher, sodass verlässlich keine Rückstände bleiben. Ein Durchgang genügt. 

Aber auch im Vorfeld lässt sich etwas für die Sicherheit sensibler Daten tun. Es hilft, die Dateien mit einem Passwort zu versehen. Denn dieses wird ebenfalls wiederhergestellt, falls der Datenträger nicht ordentlich gesäubert wurde. So ist der Zugriff auch nach der Rekonstruktion für Unbefugte schwer.

Augen auf beim Verkauf

Betroffen sind alle externe Datenträger, wie zum Beispiel Festplatten, USB-Sticks oder SD-Karten. Anders ist es bei Smartphones. Der interne Speicher (Achtung! Nicht die externe Mini-SD-Karte) wird durch die eigene Software verschlüsselt und ist somit sicher. 

Bevor man also seine Datenträger zum Verkauf ins Netz stellt oder entsorgen will, lieber einmal zu viel bereinigen, als einmal zu wenig. So bleiben sensible Informationen sicher. 

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